Was waren das für herbstliche Tage? Nachdem der September und auch der halbe Oktober Startschwierigkeiten in Sachen schönes und fotogenes Herbstwetter hatten, kam das dicke Ende zum Schluß. Eine außerordentlich geniale Wetterlage bescherte uns reichlich Nebel und tolle Lichtstimmungen. So war ich viel im Tal und in den Bergen unterwegs, je nach Nebelhöhe. Auch konnte ich mir dieses Jahr einen lange geplanten und oft versuchten Traum der Chiemgauer Nebelwelle verwirklichen.
Viele Jahre schon hatte ich das Bild einer Chiemgauer Nebelwelle im Kopf. Damals war ich sehr beeindruckt von der Schweizer Nebelwelle, die mir Roland vor einigen Jahren gezeigt hatte. So etwas gewaltig Schönes hatte ich selten gesehen. Ich wollte unbedingt mal in meiner Heimat eine Nebelwelle fotografieren. Nur wo? Ich ging gedanklich alle möglichen Berge, Kuppen, Hügel und Grate ab. Überlegte wo sich häufig Nebel in welcher Höhe bildete und ob die Winde und die Breite des Grades passen könnten. Und es fielen mir einige Locations ein, an denen es klappen könnte. Aber eine Bildidee war mir ganz besonders im Kopf geblieben. Schon als Kind liebte ich diesen Blick über den langen Weg auf dem Grad zum Chiemgauer Hausberg. Dort einmal eine mächtige Nebelwelle zu erwischen…das wäre es! So versuchte ich es immer und immer wieder. Die erforderliche Nebelhöhe war klar, doch es muss so viel mehr passen, als nur die Höhe…Wind, Wetter etc. und natürlich noch das Quäntchen Glück…Dieses Jahr ist dieser langersehnte Traum, diese Bildidee, endlich Realität geworden. Es war so wie ich es nicht besser hätte bestellen können. Mal schwappte der Nebel von rechts nach links, plötzlich drehte sich der Wind und der Nebel änderte schlagartig seine Richtung.
Ganz fern ab des sonstigen „Nebeltrubels“ an manchen Schweizer Nebel-Locations standen wir zu zweit dort oben und waren verzaubert von diesem wunderschönen Anblick: meine Chiemgauer Nebelwelle. Am Ende weiss man nie genau wie das Spiel mit dem Nebel ausgeht, aber es lohnt sich Bildideen immer und immer wieder anzugehen und nicht aufzugeben. Egal, ob auf den Bergen oder in den Tälern.
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